Das University College Cork ist Irlands führendes Forschungsinstitut mit hervorragenden Unterstützungssystemen und zahllosen Möglichkeiten, sich sowohl akademisch als auch persönlich weiterzuentwickeln. Nachdem man festgestellt hatte, dass behinderte UCC-Absolventen nach dem Studium schlecht abschnitten, schlossen sich der Berufsberatungsdienst und der Dienst zur Unterstützung von Behinderten zusammen, um ein gegenseitiges Mentorenprogramm für autistische Studierende und Arbeitgeber zu entwickeln. Das 1:1-Programm erwies sich als großer Erfolg und war ein Gewinn für alle Beteiligten. UCC hat viele sehr positive Rückmeldungen von Arbeitgebern und Studierenden erhalten.
Was war der Hintergrund?
Die Untersuchung der Ergebnisse von behinderten UCC-Absolvent:innen nach dem Studium über einen Zeitraum von fünf Jahren ergab eine Reihe von eindeutigen Ergebnissen:
- 50% waren vollzeitbeschäftigt
- 14% hatten eine Teilzeitbeschäftigung
- 36 % waren arbeitslos (von diesen waren 50 % noch nie beschäftigt gewesen).
Neben anderen Initiativen haben sich der Berufsberatungsdienst der UCC und der Dienst zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen zusammengetan, um ein gegenseitiges Mentoring-Programm für autistische Studierenden und Arbeitgeber zu entwickeln.
Wie funktioniert das Mentoring?
Studierenden im letzten Studienjahr werden mit Mentor:innen aus der Industrie zusammengebracht und treffen sich mit diesem 4-6 Mal während des akademischen Jahres, um eine Reihe von Entwicklungsthemen ihrer Wahl zu behandeln. Ziel dieses Programms ist es, die Entwicklung von Beschäftigungsfähigkeiten bei diesen Studierenden zu unterstützen, die wiederum den Übergang von ihrem letzten Studienjahr in die Arbeitswelt erleichtern.
Die Mentor:innen sind in der Regel recht hochrangig Manager:innen. Ihr Verständnis von Autismus ist unterschiedlich, aber typischerweise ist ihr Wissen anfangs sehr gering. Trotzdem sind die Arbeitgeber im Allgemeinen sehr bemüht, sich zu engagieren und die Mentees zu unterstützen.
Um Arbeitgebern zu helfen, ihre Unsicherheiten in Bezug auf die Unterstützung einer autistischen Person zu überwinden, organisiert das UCC regelmäßige Forumsveranstaltungen, bei denen Arbeitgeber, die sich für das Mentoringprogramm interessieren, mehr über Autismus erfahren und mit einigen Mythen aufräumen können. Sie erörtern Fragen im Zusammenhang mit Autismus im Zusammenhang mit der Einstellung, Auswahl, Ausbildung und Entwicklung. Ziel ist es, zu informieren, Informationen auszutauschen und bewährte Verfahren zu entwickeln.
Was sind die Auswirkungen?
Das Mentoringprogramm ist so angelegt, dass es für beide Seiten von Vorteil ist und alle Beteiligten davon profitieren. Das UCC hat viel positives Feedback von Arbeitgebern und Studierenden erhalten.
Für die meisten der teilnehmenden Studierenden ist dies die erste Erfahrung mit der beruflichen Arbeitswelt. Ebenso ist es für viele Mentor:innen das erste Mal, dass sie ihren eigenen Arbeitsplatz durch die Brille einer behinderten Person sehen und die täglichen Herausforderungen kennenlernen, die dies mit sich bringen kann. Ein willkommener (und beabsichtigter) Nebeneffekt ist, dass das Verständnis der Arbeitgeber für Autismus deutlich zunimmt und die Mentor:innen oft zu Autismus-Botschafter:innen innerhalb ihrer Organisation werden.
Ein Beispiel ist eine Studentin, die wenig Berufserfahrung und wenig Selbstvertrauen hatte. Durch die Vermittlung eines Mentors aus der Branche und die Zusammenarbeit der beiden konnte sie sich für ein Sommerpraktikum bei einem multinationalen Technologieunternehmen bewerben, das ihr dann nach Abschluss des dreimonatigen Praktikums eine Stelle anbot.