Zurück Im Gespräch mit Dirk Müller-Remus, dem Gründer von Auticon, konnten wir Beispiele für gute Unterstützungspraktiken für autistische Studierende und Absolvent:innen aufdecken. Auticon fördert einen neurodiversen Arbeitsplatz und stellt speziell autistische Erwachsene für eine Reihe von IT-bezogenen Aufgaben ein. Nach der Zusammenarbeit mit mehreren großen IT-Unternehmen hat Auticon gezeigt, was neurodiverse Mitarbeitende Unternehmen bieten kann.
Wie unterstützt Auticon Arbeitgeber?
Auticon bietet den Unternehmen, die autistische Mitarbeitende beschäftigen, eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen an, darunter
- Schulungen zur Sensibilisierung für Autismus für Arbeitgeber.
- Eine Erklärung der Vorteile der Einstellung autistischer Mitarbeitende (d.h. die Stärken, die diese Mitarbeitende haben können).
- Ein zweiteiliges Buddy-System in den Organisationen, mit denen sie zusammenarbeiten, das autistischen Mitarbeitenden einen Buddy für soziale und organisatorische Aspekte der Arbeit und einen Buddy für technische Aspekte der Arbeit bietet (wobei sich die sozialen Buddies organisch entwickeln und nicht von der Organisation zugewiesen werden sollten).
- Entwicklung von Notfallplänen für Arbeitgeber für den Fall von Notsituationen.
- Eine Notfall-Hotline, um mit den Auticon Job Coaches zu sprechen.
- Leitfäden zur Schaffung eines autismusfreundlichen Arbeitsplatzes.
Das Ergebnis war ein größeres Verständnis und Vertrauen der Arbeitgeber in die Arbeit mit autistischen Erwachsenen und eine insgesamt positive Veränderung der Wahrnehmung eines neurodiversen Arbeitsteams.
Wie unterstützt Auticon autistische Mitarbeitende?
Die Arbeit bei Auticon hat das Selbstvertrauen, das persönliche Wohlbefinden und die Autonomie der autistischen Arbeitnehmenden sowie ihre Fähigkeiten und ihr Verständnis für diese verbessert.
Die Arbeit mit Job-Coaches half beim Übergang an einen neuen Arbeitsplatz und bot Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz, einschließlich Kommunikation und Interaktion, Anpassungen am Arbeitsplatz, persönlicher Entwicklung und Stressmanagement.
Tipps für aktuelle Studierende und Absolvent:innen
- Nennen Sie ausdrücklich Ihre persönlichen Stärken und die Herausforderungen, mit denen Sie konfrontiert werden könnten. Betonen Sie die Stärken und erläutern Sie, wie die Herausforderungen zu bewältigen sind.
- Seien Sie transparent, was Ihre Diagnose betrifft und wie sie sich auf Sie auswirkt.
Tipps, die Sie mit Arbeitgeber:innen teilen können
- Autistische Mitarbeitende können gut geeignet sein für Tätigkeiten in den Bereichen Qualitätssicherung, Datenanalyse und Aufgaben, die nicht dringend sind (um den Druck von Fristen zu nehmen – denken Sie an Aufgaben, die kontinuierlich ausgeführt werden).
- Informieren Sie sich über mögliche staatliche Fördermittel oder Zuschüsse, die Sie erhalten können, wenn Sie eine vielfältige Belegschaft einstellen.
- Erwägen Sie die Beschäftigung von Job-Coaches, die autistischen Arbeitnehmenden bei der Integration am Arbeitsplatz helfen und sie mit den Umgangsformen am Arbeitsplatz vertraut machen.
- Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, um das Bewusstsein für Autismus zu schärfen.
- Schaffen Sie ein sicheres Arbeitsumfeld, in dem sich autistische Mitarbeitende sicher genug fühlen, um ihre Diagnose mitzuteilen, einschließlich der Bereiche, in denen sie stark sind, und der Bereiche, die sie als schwieriger empfinden könnten.
- Dokumentieren Sie die Aufgaben detailliert und stellen Sie sie in einen Kontext. Durch das Hinzufügen von Kontext können autistische Mitarbeitende besser verstehen, warum sie die Aufgabe erledigen, und dies kann ihnen helfen, ihre Stärken auszuspielen.
- Informieren Sie sich über Autismus. Greifen Sie auf Schulungsangebote nationaler oder regionaler Autismus-Organisationen zurück (siehe den Abschnitt “Ressourcen” im Leitfaden für gute praktische Lösungen für Arbeitgeber).
- Erwägen Sie die Einführung eines Buddy-Systems innerhalb der Organisation.
- Erwägen Sie die Ausarbeitung von Notfallplänen für Notsituationen.