Französische Universitäten stellten fest, dass autistische Studierende und Absolvent:innen oft Schwierigkeiten hatten, eine Anstellung oder ein Praktikum zu finden. Dies führte zur Entwicklung der “Aspie-Friendly Company Charter”, die von 20 französischen Universitäten entwickelt wurde. Die Charta arbeitet sowohl mit Arbeitgebern des öffentlichen als auch des privaten Sektors zusammen und wurde bisher von mehr als zehn Unternehmen unterzeichnet, darunter Microsoft Frankreich und AutiConsult, ein französisches Unternehmen, das sich auf die Beschäftigung von Autist:innen spezialisiert hat.
Was bietet die Charta?
Die Charta bietet Arbeitgebern Unterstützung in Form von autismusspezifischem Training, das nachweislich das Verständnis der Arbeitgeber für Autismus verbessert. Diese Schulung bedeutet, dass autistische Arbeitnehmende sich besser verstanden fühlen, sich auf ihre Arbeit konzentrieren können, um Veränderungen in der Umgebung bitten können, z. B. Beleuchtung oder eine ruhige Umgebung, und sich generell besser auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Die Charta stellt auch eine Verbindung zwischen autistischen Studenten und Arbeitgebern her, indem sie die Stellen ermittelt, auf die sich die Studenten bewerben könnten, und den Studenten Unterstützung beim Einstellungsverfahren und nach der Einstellung anbietet.
Entgegennahme der Charta
Die Unternehmen waren bereit, sich der Charta anzuschließen, da sie verstanden, dass Innovation durch Vielfalt entsteht, und obwohl es bei der Beschäftigung von Autist:innen einige Hindernisse geben kann, lassen sich diese mit Verständnis, Mentoring und dem richtigen Arbeitsumfeld leicht überwinden.
Die Entwicklung der Charta “Aspie-Friendly” wurde sowohl von Arbeitgebern gelobt, die sehr gerne mit autistischen Kolleg:innen zusammenarbeiten, als auch von Autist:innen, denen es gelungen ist, einen Arbeitsplatz zu finden (in einem Fall war jemand noch nie beschäftigt, obwohl er vor 20 Jahren seinen Doktortitel erworben hatte!)
Die Zukunft der “Aspie-Friendly”-Charta ist vielversprechend, denn es besteht die Hoffnung, Schulungsmaterialien zu entwickeln, die für jeden, der autistische Mitarbeitende einstellen möchte, leicht zugänglich sind, und mit der nationalen Verwaltung in Frankreich zusammenzuarbeiten, um die Einstellung von autistischen Hochschulabsolvent:innen zu verbessern.
Tipps für aktuelle Studierende und Absolvent:innen
- Verstecken” Sie Ihre autistischen Züge nicht, denn das kann sehr anstrengend sein und sich nachteilig auf Ihre Gesundheit auswirken. Es kann auch dazu führen, dass andere Menschen einen unrealistischen Eindruck davon bekommen, wer Sie wirklich sind.
Tipps, die Sie mit Dozent:innen teilen können
- Informieren Sie sich über Autismus. Greifen Sie auf Schulungsangebote nationaler oder regionaler Autismus-Organisationen zurück (siehe den Abschnitt “Ressourcen” im Leitfaden für gute praktische Lösungen für Arbeitgeber).
- Suchen und knüpfen Sie Branchenkontakte zu Arbeitgebern, die an einer neurodiversen Belegschaft interessiert sind – schaffen Sie Möglichkeiten, diese Arbeitgeber mit Ihren neurodiversen Studierenden und Absolvent:innen in Verbindung zu bringen.
Tipps, die Sie mit Arbeitgeber:innen teilen können
- Informieren Sie sich über Autismus. Greifen Sie auf Schulungsangebote nationaler oder regionaler Autismus-Organisationen zurück (siehe den Abschnitt “Ressourcen” im Leitfaden für gute praktische Lösungen für Arbeitgeber).
- Überlegen Sie, wie Ihre Organisation funktioniert, insbesondere Ihr Einstellungsverfahren, und prüfen Sie, ob eine autistische Person die gleichen Chancen hat, bei Ihnen eingestellt zu werden, wie jede andere Person auch.
- Betrachten Sie Inklusion nicht als Einschränkung; Inklusion wird Ihre Arbeit verbessern.
- Vielfalt ist ein Vorteil, eine vielfältige Belegschaft kann auf verschiedene Weise gefördert werden, z. B.
- Veröffentlichung von Stellenanzeigen an verschiedenen Stellen, z. B. auf diversitätsspezifischen Websites
- Hervorhebung Ihres Engagements für Vielfalt auf der Website Ihres Unternehmens
- Diversität der Interviewpartner:innen
- Schulung von Personalvermittlenden über unbewusste Voreingenommenheit.